Wix oder WordPress? Ein detaillierter Vergleich mit 9 Kategorien (2022)

Wix vs WordPress / Wix oder WordPress

Autor: Nicolas Perez-Diehl • Veröffentlicht: 01.08.2022

Du möchtest eine Website erstellen, bist aber noch unsicher, ob Wix oder WordPress die bessere Alternative ist?

Dann bist Du hier genau richtig!

Ich habe die beiden Systeme in insgesamt 9 Test-Kategorien im Detail miteinander verglichen und versucht, die jeweiligen Vor- und Nachteile bestmöglich herauszuarbeiten.

Worin unterscheiden sich Wix & WordPress?

Auf den ersten Blick scheinen sich Wix und WordPress recht ähnlich zu sein. Schließlich handelt es sich jeweils um Software, mit der Du eine Website erstellen kannst.

Allerdings verfolgen beide Systeme einen völlig anderen Ansatz und unterscheiden sich daher grundlegend voneinander…

Die Unterschiede zwischen Wix und WordPress im Detail:

Wix ist ein geschlossenes System, bei dem Du alles aus einer Hand erhältst: einen exzellenten Website-Editor mit tollen Design-Vorlagen, Hosting, Domain, E-Mail und Support. Das ist wirklich sehr bequem, einfach und anfängerfreundlich, zieht andererseits aber natürlich auch eine gewisse Abhängigkeit nach sich.

WordPress ist hingegen eine offene Open-Source-Software, die heruntergeladen und auf einem Webserver installiert wird. Um Webhosting, Domain und E-Mail musst Du Dich selbst kümmern. Außerdem kann WordPress mithilfe von HTML und CSS sehr stark individualisiert werden. Einerseits profitierst Du also von nahezu grenzenloser Freiheit, andererseits ist die Erstellung einer Website (gerade für Anfänger) etwas komplexer.

Der Vergleich: Wix vs. WordPress

Vergleich-Kategorie Wix WordPress
Bedienung & Anfängerfreundlichkeit 1 0
Design (Anpassbarkeit) 1 1
SEO-Einstellungen 1 1
Plug-ins / Apps 0 1
Blog / Blogging 0 1
DSGVO, Datenschutz & Cookies 0 1
Hilfe & Support 1 0
Online-Shop (E-Commerce) 1 1
Preise & Kosten 1 1
Endstand 6 7

Hinweis: In jeder Kategorie erhält der Sieger einen Punkt – bei einem Unentschieden erhalten beide einen Punkt.

Bedienung / Anfängerfreundlichkeit

Grundsätzlich ist Wix deutlich anfängerfreundlicher als WordPress.

Das soll aber nicht heißen, dass WordPress per se kompliziert ist!

Allerdings erfordert WordPress (gerade für Anfänger) meistens ein wenig mehr Einarbeitungszeit und auch ein gewisses technisches Grundverständis.

Das liegt auch und vor allem am „offenen Charakter“ der Software, die Dir zwar nahezu unendliche Möglichkeiten bietet, dadurch aber auch ein wenig komplexer ist.

Darüber hinaus fällt Dir bei WordPress tendenziell vieles leichter, wenn Du ein paar Grundlagen in HTML und CSS beherrschst (das ist aber kein Muss).

Und ja, man muss ehrlicherweise auch einfach zugeben, dass das ein oder andere Menü in WordPress vielleicht nicht ganz so logisch aufgebaut ist (dasselbe gilt aber teilweise auch für Wix).

Fakt ist:

Genau wie bei jeder anderen Software auch, musst Du Dich als Anfänger in beide Systeme einfach einmal reinfuchsen… Das lässt sich leider nicht ändern.

Insgesamt geht der Punkt hier aber an Wix, da das Herzstück der Software (also die Erstellung einer Website) einfacher und vor allem auch intuitiver ist als bei WordPress.

Punkt für:
Wix
Zwischenstand:
Wix 1:0 WordPress

Design (Anpassbarkeit)

Wenn es um das Design bzw. die Gestaltung Deiner Website geht, sind beide Systeme gleichauf.

Die Auswahl an Design-Templates bzw. sogenannten Themes ist sowohl bei Wix als auch bei WordPress unglaublich groß:

Wix Templates WordPress Themes

Bei der Anpassbarkeit hat WordPress allerdings die Nase vorn, da Du die Design-Vorlagen nach Belieben anpassen kannst (insbesondere wenn Du über ein paar HTML- / CSS-Kenntnisse verfügst).

Dafür kostet ein gutes Theme aber auch 50-100 Euro (einmalig bzw. pro Jahr). Bei Wix sind die Vorlagen natürlich im monatlichen Preis enthalten.

Bei Wix sind die Templates oft noch stärker auf verschiedene Zwecke bzw. Branchen ausgerichtet (z.B. für Fotografen, Restaurants etc.). Im Gegensatz dazu sind die meisten WordPress-Themes eher Alleskönner und dementsprechend weniger auf ein Thema spezialisiert.

Übrigens: Für WordPress gibt es auch einige kostenlose und kostenpflichtige Themes mit einem integrierten Website-Builder, mit dem Du Deine Website (ähnlich wie bei Wix) nach dem Baukasten-Prinzip erstellen kannst.

Punkt für:
Wix + WordPress
Zwischenstand:
Wix 2:1 WordPress

SEO-Einstellungen

Im Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO) nehmen sich die beiden Systeme tatsächlich nicht viel.

Denn sowohl bei Wix als auch bei WordPress hast Du Zugriff auf alle wichtigen SEO-Einstellungen:

SEO-Einstellung Wix WordPress
Titel / Meta-Beschreibung anpassen
URLs anpassen
ALT-Text bearbeiten
301 Weiterleitung einrichten
Robots-Tags bearbeiten

Wix hat den Vorteil, dass die Funktionen standardmäßig „eingebaut“ sind. Bei WordPress musst Du erst ein entsprechendes SEO-Plugin installieren (z.B. Rank Math).

Dafür stehen Dir bei WordPress in vielen Fällen noch mehr Detail-Einstellungen zur Verfügung. Beispielsweise kannst Du hier zwischen verschiedenen Weiterleitungsarten wählen (301, 302, 307 etc.).

Selbstverständlich ist es sowohl mit Wix als auch mit WordPress möglich, Deine Website mit der Google Search Console und mit Google Analytics zu verbinden.

Insgesamt läuft das auf ein Unentschieden hinaus…

Punkt für:
Wix + WordPress
Zwischenstand:
Wix 3:2 WordPress

Plug-ins / Apps

WordPress lebt von seinen Plugins. Denn erst die Plugins machen die einstige Blogging-Plattform zu einem universellen Content-Management-System, mit dem Du jede Art von Website umsetzen kannst.

Aktuell stehen Dir mehr als 59.000 (kostenlose und kostenpflichtige) Plugins aus vielen verschiedenen Kategorien zur Verfügung:

Mit dem „App Market“, der 2012 an den Start ging, verfolgt Wix einen ähnlichen Ansatz. Derzeit kannst Du hier aus über 300 kostenlosen und kostenpflichtigen Apps aus 6 Kategorien wählen.

Obwohl es wirklich einige tolle Erweiterungen gibt, haben die Apps hier aber nicht denselben Stellenwert wie bei WordPress. Auch die Auswahl bzw. die Vielfalt ist dementsprechend deutlich kleiner.

Der Punkt geht klar an WordPress.

Punkt für:
WordPress
Zwischenstand:
Wix 3:3 WordPress

Blog / Blogging

Im Vergleich zu anderen Website-Baukästen (wie z.B. Jimdo) bietet Wix mittlerweile wirklich gute Blog-Funktionen an.

Du kannst Kategorien und Tags erstellen, die URLs der Blogbeiträge individuell anpassen, die Veröffentlichung einzelner Beiträge planen und sogar mehrere Autoren-Profile anlegen.

Außerdem steht Dir für das Schreiben von Beiträgen ein eigener Text-Editor zur Verfügung, der mir persönlich ganz gut gefällt:

Trotz dieser kleinen Lobeshymne geht der Punkt in der Kategorie „Blog“ an WordPress…

Das System wurde zum Bloggen geschaffen und bietet Dir alles, was Wix kann und noch viel mehr, um Deinen eigenen Blog zu erstellen.

Es ist bspw. sehr viel einfacher und komfortabler, eine Kommentar-Sektion einzubauen. Außerdem bist Du bei der Gestaltung Deiner Blog-Seite sowie der einzelnen Beiträge insgesamt noch einmal deutlich flexibler (insb. wenn Du über HTML- und CSS-Kenntnisse verfügst).

Der größte Pluspunkt von WordPress liegt aber im „Management“ Deines Blogs:

Denn wenn Du regelmäßig bloggst, kommen mit der Zeit schnell 20, 50 oder auch 100 Beiträge zusammen. Bei der Menge an Beiträgen wird das „Blog-Management“ bei Wix meines Erachtens etwas hakelig…

Spätestens dann merkt man, dass Wix in erster Linie ein Website-Baukasten und keine Blogging-Plattform ist.

Fassen wir zusammen:

Wenn Du nur selten neue Beiträge erstellst und der Blog nicht mehr als ein „Anhängsel“ Deiner Website sein wird, kannst Du ruhigen Gewissens Wix verwenden.

Wenn der Blog jedoch zentraler Bestandteil Deiner Seite sein soll bzw. wenn Du einen reinen Blog erstellen möchtest, solltest Du auf WordPress setzen.

Punkt für:
WordPress
Zwischenstand:
Wix 3:4 WordPress

DSGVO, Datenschutz, Cookies & Co.

In Sachen DSGVO & Co. hat WordPress die Nase vorn.

Das hat vor allem zwei Gründe:

Da Du Dich bei WordPress selbst um das Webhosting kümmern musst, hast Du von vornherein mehr Kontrolle über die Speicherung Deiner Daten als dies bei Wix der Fall ist.

Du kannst Dich also für einen Anbieter entscheiden, der die Daten im besten Falle auf deutschen Servern speichert. Somit unterliegen alle Daten, die auf Deiner Website erfasst werden, der DSGVO bzw. der ePrivacy-Richtlinie.

Außerdem hast Du bei WordPress die Möglichkeit, über ein Cookie-Plugin einen DSGVO-konformen Cookie-Banner zu erstellen (z.B. mit Borlabs Cookie).

Bei Wix ist das von Haus aus leider nicht ganz so gut umgesetzt. Du hast zwar die Möglichkeit, auf Deiner Seite einen Cookie-Hinweis einzublenden. Allerdings handelt es sich tatsächlich nur um einen Hinweis, der dem Nutzer nicht wirklich die Kontrolle über die verwendeten Dienste gibt.

Punkt für:
WordPress
Zwischenstand:
Wix 3:5 WordPress

Hilfe & Support

In der Kategorie „Support“ heißt der Sieger Wix. 

Neben einem sehr umfangreichen Hilfe-Bereich mit ausführlichen und gut verständlichen Anleitungen stehen Dir die deutschsprachigen Support-Mitarbeiter auch über einen Live-Chat sowie über einen Rückruf-Service zur Verfügung (Mo-So 8-24 Uhr).

Da es sich bei WordPress um eine kostenlose Open-Source-Software handelt, gibt es keinen offiziellen Support.

Allerdings gibt es etliche YouTube-Tutorials sowie gut moderierte Foren, in denen Du Antworten auf Deine Fragen findest.

Durch die große Community wurden fast alle klassischen Einsteiger-Fragen auch schon mehrfach gestellt und beantwortet. In der Regel reicht also eine kurze Recherche.

Übrigens: Beim Kauf eines kostenpflichtigen Themes oder Plugins steht Dir der Support des Entwicklers meistens 6 Monate lang für spezifische Fragen zur Verfügung.

Der Punkt geht aber trotzdem klar an Wix.

Punkt für:
Wix
Zwischenstand:
Wix 4:5 WordPress

Online-Shop (E-Commerce)

Sowohl mit Wix als auch mit WordPress lässt sich problemlos ein Online-Shop erstellen.

Bei Wix musst Du dazu zwingend einen der eCommerce-Tarife buchen (ein normaler Website-Tarif reicht nicht aus).

In den meisten Fällen bist Du mit dem günstigsten eCommerce-Tarif „Business Basic“ für 23,80€ pro Monat erstmal sehr gut bedient.

Erst wenn Du mehr als 20 GB Speicherplatz benötigst oder erweiterte Funktionen (wie z.B. Abonnements mit wiederkehrenden Zahlungen) nutzen möchtest, musst Du zu einem höheren Tarif wechseln:

Bei WordPress führt der Weg zum eigenen Online-Shop in der Regel über das Plugin WooCommerce. Die Erweiterung ist perfekt auf WordPress abgestimmt, da sie seit 2015 vom Unternehmen des WordPress-Gründers Matt Mullenweg entwickelt wird.

Grundsätzlich ist WooCommerce kostenlos. Je nachdem wie professionell Du Deinen Shop aufziehen bzw. welche Art von Shop Du erstellen möchtest, können aber Kosten für Erweiterungen anfallen (die Preisspanne reicht hier von $49 bis $249 pro Jahr).

Auch ein WordPress-Shop ist in der Regel also nicht kostenlos…

Bei den Funktionen und Features nehmen sich die beiden Systeme insgesamt nicht viel. Auch bei den monatlichen Kosten sind beide Systeme in der Praxis ungefähr gleichauf — auch wenn es in der Theorie möglich ist, einen WordPress-Shop für nur 5-10€ pro Monat zu betreiben.

Punkt für beide.

Punkt für:
Wix + WordPress
Zwischenstand:
Wix 5:6 WordPress

Preise & Kosten

Um die monatlichen Kosten für Wix bzw. für WordPress vergleichen zu können, muss man sich das ganze wirklich im Detail anschauen…

Grundsätzlich kannst Du mit Wix eine kostenlose Website erstellen.

Sobald Du aber eine eigene Domain (z.B. meine-website.de) haben möchtest, musst Du einen kostenpflichtigen Premium-Tarif buchen.

Insgesamt gibt es bei Wix dann drei Kosten-Faktoren, die bei der Kalkulation berücksichtigt werden müssen: der Premium-Tarif, die Domain und die E-Mail-Adresse mit Domainendung (also z.B. info@meine-website.de).

Kostenfaktor Kosten pro Monat
Premium-Paket „Combo“ 11,90€
Domain* ca. 1,25€
E-Mail-Adresse (über Google Workspace) ca. 5€
ca. 18,15€

*Die Domain ist im ersten Jahr kostenlos, weshalb die Kosten erst aber dem zweiten Jahr ins Gewicht fallen.

Bei WordPress sieht das ein wenig anders aus…

Da WordPress grundsätzlich kostenlos ist, ist der größte (wiederkehrende) Kostenfaktor einer WordPress-Website eindeutig das Webhosting.

Hier kannst Du entweder auf ein normales Webhosting oder auf ein spezialisiertes WordPress-Hosting zurückgreifen.

Im Hosting-Tarif ist in der Regel auch mindestens 1 Domain sowie mindestens 1 E-Mail mit Domainendung inklusive.

Kostenfaktor Kosten pro Monat
Hosting (inkl. Domain + E-Mail) ca. 5-10€
ca. 5-10€

Wie Du siehst, ist es theoretisch möglich, eine WordPress-Website für ca. 5€ pro Monat zu betreiben.

In der Praxis sieht das aber meist ein wenig anders aus, da sich die tatsächlichen Kosten durch Premium-Themes und -Plugins erhöhen können.

Welche Kosten hier konkret anfallen, kann man nicht pauschal sagen, da die Preise stark schwanken und es auch unterschiedliche Preis-Modelle gibt (einmalige Zahlung bzw. wiederkehrende jährliche Zahlung).

Außerdem hängt es natürlich auch davon ab, wie viele Premium-Erweiterungen Du benötigst…

Sagen wir mal so:

Es ist nicht ganz abwegig, dass hier pro Monat noch einmal 5, 10 oder auch 20 Euro hinzukommen.

Aber wie schon gesagt: Die Verwendung von Premium-Erweiterungen ist natürlich nicht verpflichtend (und übrigens auch nicht immer notwendig).

Gerade zu Beginn ergibt es meines Erachtens nicht viel Sinn, Deine WP-Seite mit Premium-Plugins vollzustopfen.

Obwohl WordPress grundsätzlich günstiger ist als Wix, nehmen sich beide Systeme in der Praxis dann doch nicht so viel…

Punkt für:
Wix + WordPress
Endstand:
Wix 6:7 WordPress

Fazit & Empfehlungen

Im direkten Vergleich mit Wix geht WordPress als knapper Sieger hervor.

Das heißt aber nicht, dass WordPress grundsätzlich besser ist…

Bevor Du Dich endgültig für die eine oder die andere Lösung entscheidest, solltest Du immer überlegen, was Du mit Deiner Website bzw. mit Deinem Projekt vorhast.

Deshalb habe ich Dir hier noch einmal ein paar Argumente für beide Systeme zusammengestellt:

Ich empfehle Dir Wix, wenn Du…

  • absolut keine Ahnung von HTML / CSS hast (und weder Zeit noch Lust hast, es zu lernen).
  • eine Website mit eher wenigen Unterseiten erstellen willst, die ein tolles Design hat und zudem sehr pflegeleicht für Dich ist.
  • alles aus einer Hand haben möchtest und keine Lust hast, Dich mit mehreren Anbietern und Verträgen herumzuschlagen.

Jetzt Wix kostenlos testen!

Ich empfehle Dir WordPress, wenn Du…

  • einen Blog erstellen möchtest.
  • eine große / umfangreiche Website mit vielen Unterseiten erstellen möchtest (ggf. mit individuellen Funktionen).
  • die volle Kontrolle haben möchtest und über ein paar HTML- und CSS-Grundkenntnisse verfügst.

Alternativen

Da draußen gibt es natürlich nicht nur Wix und WordPress…

Deshalb hier ein paar Alternativen:

1) Andere Website-Baukästen

Neben Wix gibt es natürlich auch noch andere Website-Baukästen, wie z.B. Jimdo, Weebly oder Squarespace.

Tipp: Hier findest Du einen ausführlichen Vergleich zwischen Wix und Jimdo.

2) Shop-Software

Wenn Du einen großen professionellen Online-Shop mit umfangreichem Sortiment aufbauen möchtest, empfehle ich, Dir auch mal reine Shop-Software anzusehen (z.B. Shopify oder Shopware).

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